Menschen & Projekte

Alterssiedlung Talstrasse 19 Wetzikon

By 16. November 2022 No Comments

In Wetzikon, direkt an der SBB-Linie, entsteht momentan eine Alterssiedlung. Der insgesamt 20 Meter hohe Neubau entsteht als Hybridbau. Während das Untergeschoss und das Erdgeschoss als Massivbau geplant sind, werden die sechs Obergeschosse sowohl in Beton und Mauerwerk als auch in Holz ausgeführt. Entstehen soll für dieses Projekt neben Wohnungen auch ein grosser Gemeinschaftsraum.

Vom Schutznetz zur Unterfangung

Ohne Schutznetz geht nichts! Die SBB-Linie Wetzikon – Effretikon führt direkt neben der Baustelle durch und muss zwingend mittels Schutznetzes während der gesamten Bauzeit abgetrennt werden.

Wenn das obligate Netz steht, kann mit der Erstellung der Baugrube begonnen werden. Zuerst muss das Nachbargebäude gesichert werden. Der beinahe 4.5 m hohe Geländeversatz wurde mittels einer Rühlwand und einer vorgespannten Ankerlage gesichert.

Mittels eines Mess- und Überwachungskonzepts wird diese Rühlwand regelmässig kontrolliert und überwacht. Dafür werden mehrere Punkte sowohl an der Rühlwand als auch am bestehenden Gebäude aufgenommen und eine allfällige Verschiebung in alle Richtungen festgehalten.

Von der Fundation zum Rohbau

Da die Molasse im Bereich des Wohnhauses abtaucht und das Bauvorhaben dort in künstlichen Auffüllungen zu stehen kommt, wird dieses Bauwerk einerseits flach fundiert und andererseits mit Pfählen auf den gut tragfähigen Untergrund abgestellt.

In der Tiefgarage können die Lasten mittels einer Flachfundation mit lokalen Fundamentverstärkungen gegründet werden. Im Bereich des Wohnhauses kann der Untergrund die einwirkenden Lasten nicht direkt abtragen. Aus diesem Grund wird auf eine Pfahlfundation zurückgegriffen. Mit 43 Pfählen werden die Lasten aus dem Gebäude in den tragfähigeren Untergrund geleitet.

Aus statischer Sicht stellen vor allem die UG- und EG-Decke eine Herausforderung dar. Die Decke EG wirkt dabei als Abfangdecke für die darüberliegenden fünf Geschosse. In der UG-Decke werden die Lasten der Aussenwand mit einem massiven Abfangriegel aufgenommen und in die darunterliegenden Stützen und Wände geleitet.

Ab dem 1. Obergeschoss wechselt der reine Massiv- in einen Hybridbau. Dabei werden die Fassadenwände und -stützen mit tragenden Holzelementen erstellt und gleichzeitig mit dem Baumeister Geschoss für Geschoss eingebaut. Dieses Zusammenspiel mit dem Holzbauer erfordert eine zusätzliche Genauigkeit. Deshalb hat sich das Planerteam dafür entschieden, in jedem Geschoss eine Achse rund um das Gebäude zu ziehen, auf welche jedes Geschoss neu ausgerichtet wird.

Wir sind gespannt darauf, wie dieses Zusammenspiel funktioniert und werden bald wieder darüber berichten.